Ein Tag Schwimmen, Schnorcheln und Stand-up-Paddeln - mit myoelektrischer Handprothese!
Von Peter
Bisher war ich nie ein guter Schwimmer. War ich im Wasser, hatte ich mehr Spaß am Tauchen und vom Brett springen. Ich kam nie auf die Idee, dass es mit meiner VINCENTevolution4 möglich wäre zu kraulen oder Wassersport zu treiben, bis Stefan Schulz, der CEO von Vincent Systems, fragte, ob ich etwas Neues auszuprobieren wolle. Er hätte ein neues Produkt, mit dem ich mit Prothese ins Wasser könnte. - Klar, die Neugier siegte und ehe ich mich versah, wurde mein Schaft mit der Neoprenstulpe VINCENTaqua „wasserfest gemacht“. Die VINCENTevolution4 ist ohnehin wasserdicht.
Station 1: Freibad! Nachdem wir die Neoprenstulpe übergezogen hatten, ging es direkt ins Wasser. Den Anfang machte das Kraulschwimmen. Zunächst war ich unsicher. Ich machte mir Gedanken, ob der Schaft es unbeschadet überstehen würde. Mir war nicht bekannt, dass jemals jemand mit einer myoelektrischen Handprothese im Wasser war und diese danach noch funktionierte. Als ich mich aber ganz ins Wasser wagte und merkte, dass ich die Hand noch ansteuern konnte, obwohl der Schaft komplett unter Wasser war, waren alle Zweifel beseitigt. Die Hand ließ sich steuern wie im Trockenen.
Das Kraulen mit Prothese fühlte sich zunächst ungewohnt an – aber irgendwie gut. Die Prothesenhand steuerte ich in die natürliche Griffstellung. Das war ähnlich, wie ich meine Hand zum Schwimmen formte. Und tatsächlich fühlten sich die Schwimmbewegungen von Beginn an intuitiv an. Sie kamen wie von allein.
Station 2: Baggersee! Meine Hand und die Neoprenstulpe haben die Schutzklasse IP68. Das ist für eine myoelektrische Handprothese derzeit einzigartig. Es bedeutet, dass die Technik eine Wassertiefe von 1,5 m für eine halbe Stunde aushält. Das wollte ich nun ausprobieren!
Die Flossen, lernte ich unsanft, zieht man besser erst im Wasser an. Mit beiden Händen konnte ich das Flossenband über die Ferse ziehen und meine Taucherbrille ausrichten. Stefan und ich begannen zu schnorcheln und dann auch abzutauchen. Ich schaffte knapp zwei Meter. Sogar unter Wasser konnte ich die Prothese noch ansteuern und Stefan ein Handzeichen geben: Alles ok.
Nach dem gelungenen Tauchgang starteten wir mit Stand-up-Paddling. Hier musste ich erst die Balance finden, um nicht vom Board zu fallen und eine geeignete Handstellung für die Prothese suchen, um das Paddel sicher zu halten. Nach kurzer Zeit war ich in der Lage, das Board sicher zu steuern. Es machte großen Spaß!
Alles in allem war ich positiv überrascht, wie intuitiv ich die Prothese im, am und unter Wasser nutzen konnte, ohne mir Gedanken darüber zu machen, ob sie das durchhält. Es war ein Tag voller neuer Erfahrungen, durch die für mich eine Barriere weggebrochen ist. Was die VINCENTevolution4 mit Robustheit und Alltagstauglichkeit leistet, ist definitiv ein neues Level. Sie macht den Kopf frei von Einschränkungen, die bisher für mich zum Alltag gehört haben.